Im letzten Blogartikel haben wir uns die Qualitäsnoten und Punkte bei der Bewertung von Rassegeflügel näher angesehen. Die schlechteste Note stellt das “u” = ungenügend = 0 Punkte dar. Diese Note erhalten Tiere ohne erkennbaren Rassewert UND solche mit Ausschlussfehlern.
Daher soll es in diesem Artikel um die Ausschlussfehler gehen. Der häufigste Ausschlussfehler, den man auf fast jeder Rassegeflügel-Ausstellung finden kann, ist die gefürchtete M-Zacke im Einfachkamm. Ausschlussfehler bei Hühnern und Zwerg-Hühner sind grob gesagt alle Missbildungen des Skeletts, des Gefieders und der Kämme. Eigentlich alle Ausschlussfehler kann man selbst bei seinen Hühnern erkennen, wenn man sie zuvor schon mal gesehen oder davon gehört hat. Hühner mit Ausschlussfehlern sollten nicht für die Rassegeflügelzucht “verwendet” werden.
Im der Videofolge zu diesem Artikel erkläre, zeige und skizziere ich folgende Ausschlussfehler:
Fischrücken, Kreuzschnabel, krummes Brustbein in S-Form, fehlende Zehenglieder, fehlende Krallen, Flügellücke Axialfeder, Arm- über Handschwinge, schiefer Schwanz, Entenfüße bei Hühnern, Dach-Steuerfedern, Knickzehen, übergroße Zwerge, Kammfehler, Gesichtsschimmel, falsche Augenfarbe, Sporen, falsche Farben
Neben den Qualitätsnoten u, b, g, sg, hv und v gibt es noch diese Bewertungen:
o. B. : Ohne Bewertungsnote (hier gibt es die Kritik auf der Bewertungskarte, aber keine Punkte):
Hühner mit abstreifbaren oder eingewachsenen Bundesring.
Ungepflegte und schlecht entwickelte Tiere. Kranke, mit starken Beschädigungen und unter starkem Ungezieferbefall leidende Tiere.
Hühner, deren Federn von außen sichtbar beschnitten wurden.
Über- sowie unterbesetzte Volieren.
Hühner, deren Sichtfreiheit durch Hauben-, Schopf- oder Bart behindert sind.
Ohne Bewertung und OHNE Kritik:
Hühner zur Sichtung in der Neuzüchtung sowie Hühner ohne zugelassenen Ring.
u. M.: Unnatürliche Merkmale. Bei Tierschutzrelevanz ist der Tier- und Artenschutzbeauftragte unverzüglich zu informieren.
n. a.: Nicht anerkannt. Ohne Punkte und ohne Kritik bei nicht anerkannten Rassen oder Farbschlägen.
f. K.: Falsche Klasse. Stehen z. B. Alttiere unter Jungtieren, Zwergrassen unter Großrassen, Hennen als Hähne oder umgekehrt so werden diese Tiere normal vom Preisrichter bewertet, erhalten auf der Bewertungskarte den Zusatz f. K. und können damit keine Preise gewinnen.
f. R. : Falscher Ring. Hühner mit größerem als im Standard genannten Ringgrößen, deren Ring nicht abstreifbar ist, werden bewertet, erhalten den Zusatz f. R. und können damit keine Preise gewinnen. Ist der Ring abstreifbar gibt es ein “o.B.”.
gek.: Gekennzeichnet. Tiere, die zusätzlich zum BDRG Bundesring gekennzeichnet sind werden vom Preisrichter bewertet, erhalten den Vermerk “gek.” und können damit keine Preise gewinnen.
leer: Kein Huhn im Käfig! Zu spät beim Einsetzten auf der Ausstellung eingetroffene Hühner werden nachträglich bewertet. Sie erhalten Qualitätsnoten und ggf. Preise. Die PreisrichterInnen sollen erst gegen Ende ihrer Richtertätigkeit den Vermerk “leer” eintragen.